Spontanpneumothorax bei Morbus Crohn?

2007 war ein bewegtes Jahr. Nach dem Aufenthalt in der Rheumaklinik im August verschlug es mich schon im November in das nächste Krankenhaus. Ich weiß nicht, ob der Pneumothorax (ein kollabierter Lungenflügel) in einem Zusammenhang mit dem Morbus Crohn steht, aber die Geschichte ist auf jeden Fall erzählenswert, wie ich finde.

Übers Wochenende fühlte ich mich nicht gut. Ich war sehr kurzatmig, obwohl ich mit dem Rauchen mittlerweile (wieder mal) aufgehört hatte, und so ging ich am Montag direkt zu meiner Hausärztin und erzählte ihr, dass ich wohl seit zwei, drei Tagen eine seltsame Form der Erkältung habe. "Kein Schnupfen, kein Husten - aber ich krieg nicht so gut Luft", sagte ich, leicht japsend. "Wenn ich die Treppe laufe, muss ich alle zwei Stufen eine Pause machen."

Meine Ärztin kräuselte die Stirn, hörte mich ab, klopfte auf meinem Rücken herum und schickte mich danach auf direktem Weg in die Radiologische Praxis, wo ich auch ohne Wartezeit sofort geröntgt wurde. Das Ergebnis war das, was meine Hausärztin vermutet hatte: Mein linker Lungenflügel war kollabiert. Einfach so. Na sowas. Der Radiologe sagte mir, ich bräuchte nur direkt rüber zur Notaufnahme des Krankenhauses (quasi nebenan), die würden schon auf mich warten. Ich nickte brav, ging raus zu meinem Auto und fuhr nach Hause. Was glaubte er denn? Ich kann doch nicht, ohne jemandem Bescheid zu geben, ohne meine Sandy versorgt zu wissen, ohne Tasche, einfach so rüber ins Krankenhaus? Als ich an der Ampel stand, sang Grönemeyer gerade "Es könnt' alles so einfach sein, isses aber nicht", und ich musste abwechselnd kichern und nach Luft schnappen.

Meine Mutter fiel erwartungsgemäß erst mal aus allen Wolken, ehe sie mich einsammelte und samt meiner zwischendurch schnell gepackten Tasche zurück zum Krankenhaus fuhr. In der Notaufnahme bekam ich direkt einen Anpfiff, wo ich denn bitte gesteckt hätte? Man hatte die ganze Zeit auf mich gewartet?! Aber hey, ich musste doch erst ein paar Dinge erledigen ...

Wegen meines - abgesehen vom Japsen - guten Allgemeinzustandes wurde hier erst mal der Pneumothorax angezweifelt, aber die Röntgenbilder waren dann doch schnell zur Hand. Ehe ich mich versah, lag ich schon in einem Krankenhausbett und wurde davon geschoben. Das letzte Bild, das ich noch vor Augen habe, war eine sich schließende Tür, hinter der meine verängstige Mutter aus meinem Blickfeld verschwand.

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich einen kleinen Schlauch zwischen den Rippen klemmen, und ein riesiges Gerät neben meinem Bett machte einen Höllenlärm. Das war die Thoraxdrainage, die zwei Tage später entfernt werden konnte. Tags drauf war ich schon wieder zu Hause. Na, das war ja einfach!

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