Arches National Park, Canyonlands NP Needles District

Moab, 4.40 Uhr (a.m.): Zufällig drückt bei uns gleichzeitig die Blase. Als wir beide wieder im Bett liegen, stelle ich halbherzig fest: "Jetzt haben wir eigentlich die Gelegenheit, bei Sonnenaufgang zu fotografieren." "Hmm, ja, sollen wir?" "Ummmpf... ach nöööö." Fünf Minuten später: "Bist du noch wach?" "Ja, warum?" "Dann lass uns fahren."

Und so kommt es, dass wir bei noch tiefster Finsternis aufbrechen und schon um kurz nach fünf im Arches NP sind. Ich habe sogar einen Ausdruck, auf dem steht, bei welcher Tageszeit sich welcher Steinbogen am besten fotografieren lässt. Die Windows Section ist dort für abends eingetragen - trotzdem, genau da will ich hin. Mit der Taschenlampe bahnen wir uns vom Parkplatz aus den Weg, der doch um einiges länger ist, als er zunächst aussah.

Wir sind nicht die Einzigen, die sich auf der anderen Seite der Windows einen Platz suchen. Hier ist kein ausgewiesener Trail mehr, deswegen achten wir darauf, wo wir hintreten. Bis zum Sonnenaufgang dauert es noch eine Weile, aber die Wartezeit ist wunderschön. Es wird allmählich immer heller, ein paar Vögel singen, und die meisten der anwesenden Fotografen verhalten sich ebenso still wie wir. In den "Magic Moments" der aufgehenden Sonne hört man überall das Klicken von Kameras. Auch auf dem Rückweg machen wir noch viele schöne Fotos im Morgenlicht.

Wir fahren erst zum Supermarkt und kaufen uns eine Art Brötchen, Butter, Käse, Marmelade und Nutella und machen uns unser Frühstück auf dem Zimmer selbst. Ein sehr deutsches Frühstück schmeckt nach ein paar Tagen reinem Ami-Frühstück doppelt gut.

Da es immer noch sehr früh ist, beschließen wir spontan, zum Needles District des Canyonlands NP zu fahren. Der war eigentlich gar nicht unbedingt eingeplant, aber die Zeit erlaubt es, denn wir haben ja morgen noch einen ganzen Tag. Die Fahrt ist zwar ziemlich weit, aber hier macht das Fahren ja Spaß. Wir sind noch viele Meilen vom Parkeingang entfernt, als die Landschaft immer schöner wird. Zwischendurch legen wir einen Halt beim Newspaper Rock ein, der direkt auf dem Weg liegt, so dass es eine Schande wäre, dort einfach vorbeizufahren. Auf dem Schild steht, dass nicht klar ist, zu welchem Zweck diese Felszeichnungen angefertigt wurden. Wenn Ihr mich fragt: Hier haben die Ureinwohner ihre Kinder zum Malen geschickt. Viele der Zeichnungen sehen für mich sehr kindlich aus und erinnern mich an meine eigenen Malversuche.

Im Needles District fahren wir ein wenig herum, werden aber irgendwie nicht warm mit diesem Teil des Nationalparks. Die letzten 20 Meilen auf dem Weg dorthin haben uns besser gefallen. Daher bleiben wir nicht sehr lange und machen uns wieder auf den Rückweg. Eine kleine Pferdeherde rundet die tolle Kulisse perfekt ab, und auch ein paar Rinder lassen sich von uns fotografieren.

Am späten Nachmittag fahren wir noch einmal in den Arches NP, um alles auch einmal von der anderen Seite beleuchtet zu sehen.

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