Dead Horse Point State Park, Canyonlands Island in the Sky District

Auch heute beginnt unser Tag mit einem "deutschen" Frühstück aus dem Supermarkt. Dann machen wir uns auf den Weg. Zuerst fahren wir zum Dead Horse Point State Park. Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet und sind daher um so überraschter, als wir nach meilenweiter Fahrt durch eher unspektakuläres Weideland ankommen und den ersten Blick hinunter werfen. Wie auch im Arches National Park ist man auf einer anderen Ebene, nur hat man es hier vorher gar nicht gemerkt. Der Ausblick lässt sich kaum beschreiben, daher lassen wir Bilder sprechen.

Auch im Island in the Sky District erwarten uns spektakuläre Viewpoints. Wir sind uns einig: Hier gefällt es uns viel besser als in den Needles, auch wenn viele offenbar Gegenteiliges empfinden. Aber über Geschmack lässt sich eben nicht streiten!

Da wir nach Besichtigung dieser beiden Parks noch ein wenig Energie haben, beschließen wir, ein wenig ins Blaue hinein zu fahren. Auf meiner Karte ist die "Mineral Road" ein paar Meilen vor dem Parkeingang eingezeichnet, und sie führt über eine Strecke von etwa 15 Meilen zum Green River. Das liest sich wie ein interessanter Abstecher. Diese Dirt Road ist auch unter dem Namen "Horse Thief Trail" bekannt.

Schon nach einigen Minuten Fahrt überholen wir einen Reiter. Ein Pferdedieb? Nein, ein waschechter Cowboy, wie sich eine Weile später herausstellt, denn da treffen wir auf eine Rinderherde, die uns von einem weiteren Cowboy mit Hund auf der Straße entgegen getrieben wird. Wir bleiben lange vorher stehen und stellen den Motor ab, denn dieses Spektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen - und natürlich auch die Kühe nicht erschrecken. Der Cowboy winkt uns einen freundlichen Gruß zu, was ich mal als Erlaubnis interpretiere, ihn fotografieren zu dürfen.

Irgendwann sind wir fast am Ende der Straße angelangt und stellen fest, dass der Green River zwar nun in Sichtweite ist, uns aber noch einige hundert Fuß Höhenmeter von ihm trennen. Ehe wir es richtig bemerken, befinden wir uns auf einer schrecklich schmalen Straße, die in engen Serpentinen in den Abgrund führt. Die Fahrt hinunter zerrt an den Nerven; als wir schließlich heil am Ufer des Green River stehen, können wir das überhaupt nicht genießen, sondern nur noch voller Angst an die Rückfahrt denken - denn diese Straße ist eine Sackgasse. Wir haben gar keine andere Wahl, wir müssen mit unserem New Jersey, der für solche Straßen vermutlich nicht konzipiert ist, irgendwie wieder nach oben. Es ist die Hölle. Mittendrin sehen wir die Überreste eines Autos am Abhang kleben; hier ist offenbar jemand abgestürzt.

Uwe bringt New Jersey, sich und mich tatsächlich wieder heil nach oben, und wir sind uns einig, dass das die schlimmste Straße war, die wir je in unserem Leben befahren haben. Das war genug Abenteuer für die nächsten Tage, wenn nicht gar für den restlichen Urlaub.

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