Heiraten in Las Vegas? Unsere Erfahrungen

Ein einschneidendes Erlebnis führte 2015 dazu, dass wir beiden Heiratsmuffel unsere Meinung änderten. Wir wollten eigentlich nie heiraten, aber wenn, dann auch "irgendwie anders". Etwa zur gleichen Zeit manifestierte sich auch die Idee, unseren USA-Urlaub von 2012 in ähnlicher Form noch einmal zu machen. Da der Ausgangspunkt auch diesmal wieder Las Vegas sein sollte, kam mir der Gedanke, beides miteinander zu verbinden.

Weil die Planung unserer Urlaubsreisen von jeher mein Ding ist, war klar, dass ich mich auch mit dem Thema "Hochzeit in Las Vegas" beschäftigen und Uwe anschließend meine Ideen und Vorschläge dazu unterbreiten würde.

Die erste Frage war die nach dem Ort. Mit den Hochzeitskapellen kannte ich mich überhaupt nicht aus. Ich durchforstete ein paar Internetseiten, aber natürlich sind den Beschreibungen nach alle Wedding Chapels in Vegas großartig, einzigartig und wundervoll. Dann stieß ich auf das E-Book Heiraten in Las Vegas von Michael Baldershausen, das ich nur empfehlen kann. Danach war eigentlich alles klar; das Thema Kapelle war durch. Wir beschlossen, ganz einfach (und kostengünstig) im Standesamt von Las Vegas zu heiraten und uns danach einen schönen und unvergesslichen Tag zu bereiten.

Da mein Englisch im Laufe der Jahre etwas eingerostet ist, war ich froh über die Möglichkeit, über Michael Baldershausens Webseite den Apostille-Service buchen zu können, so dass wir sicher sein konnten, dass alles "nach Vorschrift" abläuft und alle Dokumente dort landen, wo sie sein müssen.

Die Baldershausen-Agentur organisierte den Papierkram für uns und sollte auch den Termin am Standesamt für uns machen. Da unser Wunsch war, so früh am Tag wie möglich einen Termin zu haben, brachte er eine neue Möglichkeit ins Spiel: Gegen einen kleinen Aufpreis könnten wir auch bereits am Vormittag von einem Heiratsminister wahlweise an einem anderen Ort als dem Standesamt verheiratet werden. Das fanden wir super. Und dann kam der Klopper:

Trauung mit Elvis?

"Unser" Heiratsminister konnte wahlweise normal gekleidet oder als Elvis unsere Trauung vollziehen. Elvis war eigentlich bis dahin niemals ein Thema für uns, aber diese Möglichkeit fanden wir dann so lustig - nach dem Motto: "wenn schon, dann richtig" - dass wir uns für Elvis entschieden.

So wurde aus der nüchternen Schnell-Hochzeit im Standesamt auf einmal eine individuelle Geschichte, und am Ende hatten wir Elvis im Grünen und eine Fotografin gebucht. Anfangs hatte ich ein paar Bedenken, weil ich eigentlich so wenig wie möglich ausgeben wollte, aber dann wurde mir klar: Es ist unsere Hochzeit, und auch, wenn wir nicht den Anspruch hatten, dass das der schönste Tag unseres Lebens werden soll: Unvergesslich sollte sie doch sein, und wenn man schon in Las Vegas heiratet, muss man es doch krachen lassen!

Einen Monat vor unserer Hochzeit kam dann die Hiobsbotschaft aus Las Vegas: "Unser" Elvis stand nicht mehr zur Verfügung. Die Agentur hatte jedoch gleich eine Alternative für uns. Wir mussten nicht lange überlegen und sagten zu – wir haben die Entscheidung keine Sekunde bereut.

Hochzeitsnacht im Signature Hotel: One Bedroom Balcony Suite

Für zwei Nächte (die Nacht vor und die Nacht nach dem großen Tag) gönnten wir uns das "The Signature @MGM Grand Hotel". Ausschlaggebend war hier die Tatsache, ein Hotelzimmer mit abgetrenntem Schlafraum zu bekommen, so dass wir uns am Hochzeitsmorgen in zwei verschiedenen Räumen anziehen konnten. Durch die zwei Badezimmer konnte ich mich in Ruhe um Frisur und Make-Up kümmern – was ich Wochen vorher immer wieder geübt hatte, um es allein hinzubekommen.

Der große Tag: Unsere Hochzeit in Las Vegas

Wir hatten uns gewünscht, schon um 10 Uhr morgens verheiratet zu werden - aus mehreren Gründen:

  • Das Licht ist dann noch ganz schön.
  • Es ist noch nicht so heiß.
  • Wir müssen keine Zeit totschlagen, bis es endlich so weit ist.
  • Wir haben danach noch was vom Tag und können noch einiges unternehmen.

Dieser Wunsch nach einem so frühen Termin scheint relativ ungewöhnlich zu sein, aber Herrmann von der Agentur Baldershausen fragte "Elvis" und Julie, die Fotografin, und beide waren einverstanden, ihn uns zu erfüllen. Das war wirklich nett! (Und ich liebe es ja, wenn Pläne funktionieren ...)

So kamen wir also mit unserem geschmückten Mietwagen um kurz vor zehn am Parkplatz des Treffpunktes an, und "Elvis" und Julie warteten schon auf uns. Wir bauten unsere eigene Videokamera auf, und dann ging es auch gleich los. Die Zeremonie war sehr locker, lustig und romantisch. "Elvis" sang drei Songs für uns, Julie fotografierte die ganze Zeit, und ehe wir uns versahen, waren wir glücklich verheiratet.

Unser Hochzeitstag in Las Vegas

Hochzeitsfotos am Las Vegas Sign

Nach der Zeremonie im Grünen und der herzlichen Verabschiedung von "Elvis" und Julie fuhren wir zum Las Vegas Sign, bauten unser Stativ auf und machten ein paar Fotos mit dem Selbstauslöser. Während wir in der Schlange darauf warteten, an der Reihe zu sein, gab es immer wieder einiges Hallo und Leute, die Fotos von uns machen wollten. Klar, wenn man am Schild steht und dann noch klischeemäßig ein Brautpaar auftaucht, ist das natürlich die Erfüllung jedes Touri-Traumes. :) Viele Leute gratulierten uns, und wir bekamen auch einige nette Komplimente.

Hochzeitsfotos im Red Rock Canyon

Zuerst machten wir einen kurzen Zwischenstopp beim Drive-Through einer bekannten Fast-Food-Kette – ich hatte bis dahin noch nichts gegessen. Der nette Mann am Schalter gratulierte uns und schenkte uns eine Coke.

Dann ging es weiter zum Red Rock Canyon. Hier zahlt man, wie allgemein üblich, einen Eintrittspreis pro Fahrzeug. Auch hier wurden wir sehr freundlich empfangen, und nachdem ich erzählt hatte, dass wir gerade eben geheiratet hatten und nun ein paar schöne Fotos von uns im Park machen wollten, schenkte man uns den Eintritt. Das zweite Geschenk von fremden Menschen heute!

Wir fuhren den Scenic Drive entlang und stiegen immer wieder aus, um mit unserem Selbstauslöser Fotos zu machen. Oft fuhren andere Besucher winkend und hupend an uns vorbei, manche riefen uns "Congratulations!" aus dem Auto zu.

Als wir mit der Runde fertig waren, war es inzwischen Nachmittag geworden. Wir waren ein klein wenig müde und hungrig, uns war heiß, und meine Schuhe brachten mich fast um. Wir fuhren zum Signature, um uns frisch zu machen. Auf dem Zimmer erwartete uns eine Überraschung: eine Flasche Champagner und schokolierte Erdbeeren – ein Geschenk vom Hotel. Wow!

Wir beschlossen, zum South Point Hotel zu fahren, um dort im Garden Buffet zu schlemmen. Dieses Buffet hatte uns 2012 immer wieder begeistert, so dass wir hier sicher sein konnten, nichts falsch zu machen.

Zurück im Signature ließen wir den Tag mit einem grandiosen Blick von unserem Balkon ausklingen und schauten uns einige Fotos an, die wir heute gemacht hatten. Der Tag hätte nicht schöner sein können.

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