Monument Valley "behind the scenes" – Fototour mit einem Native American zur Hunt's Mesa

Von Cortez, Colorado, bis zum Monument Valley sind es etwa zweieinhalb bis drei Stunden Fahrtzeit, daher fuhren wir zeitig los, um noch ein paar Stunden im Monument Valley verbringen zu können, ehe unser eigentliches Abenteuer – die Fahrt zur Hunt's Mesa – begann.

Im Monument Valley befuhren wir den Scenic Drive und statteten diesmal auch dem John Ford's Point einen Besuch ab, was wir 2012 verpasst hatten. Es war ein ziemlich windiger Tag, was zum Fotografieren leider natürlich nicht so günstig war.

Hunt's Mesa Photo Tour: Abenteuer in der Wildnis

Um 15 Uhr waren wir mit Ray von Phillips' Photography Tours in der Lobby des The View Hotels verabredet. Unseren Mietwagen ließen wir auf dem dortigen Parkplatz zurück und stiegen mit Ray und unseren Siebensachen in den Jeep, und das Abenteuer begann kurz darauf, als wir die befestigte Straße verließen und durch immer unwegsameres Gelände zu unserem Ziel holperten. Einige Schweißausbrüche hatten wir dabei durchaus, und an einer ganz besonders felsigen steilen Stelle stiegen wir beide aus dem Auto und ließen Ray den Jeep allein nach oben manövrieren – was er natürlich souverän schaffte; für uns war es gleichzeitig ein spannendes Foto- und Film-Motiv.

Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir unser Ziel nach gut zwei Stunden Fahrtzeit erreicht. Der Ausblick war atemberaubend. Ray ließ uns hier aussteigen, und dann hatten wir drei Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang zum Fotografieren, Filmen und einfach nur Schauen. Das Licht wurde immer goldener, die Steine leuchteten - es war unglaublich schön.

Nur für die Fotos waren die Bedingungen leider nicht optimal. Durch den starken Wind war viel Staub in der Luft und die Sicht daher nicht ganz klar, und mein Stativ wurde immer wieder ordentlich durchgerüttelt, was für Langzeitbelichtungen natürlich ganz schlecht ist.

Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es sehr schnell sehr kalt, und wir waren froh, als Ray uns wieder einsammelte und zu unserem Nachtlager brachte. Er hatte hier in der Zwischenzeit unser Zelt aufgebaut, und bald brannte ein schönes Lagerfeuer, an dem wir uns aufwärmen konnten und er uns ein Abendessen zubereitete.

Wir gingen dann auch sehr früh schlafen; wider Erwarten war die Nacht im Zelt nicht eiskalt, denn die Schlafsäcke wärmten gut. Um 5.30 Uhr standen wir auf, und während wir wieder Zeit zum Fotografieren und Filmen hatten, brutzelte Ray uns ein Frühstück am Feuer.

Auf dem Rückweg machten wir dann noch einen Abstecher zu einer sehr alten Ruine. Ray erzählte von seinen Eltern und seiner Kindheit, die er noch auf einem Pferd in dieser Gegend verbracht hatte. Wir fragten ihn, ob es für ihn nicht bitter sei, jetzt auch noch ausgerechnet "Weiße" durch seine Heimat zu führen, die doch für ihn und seine Leute einst alles zerstört hatten. Er meinte dazu, dass es immer Veränderung gibt, und auch sein Volk sei ja irgendwann in dieses Land eingewandert und habe es verändert.

Dennoch hatten wir durch diese Tour ein stärkeres Gefühl als je zuvor dafür bekommen, wie sehr sich dieses Land verändert haben musste, und so glücklich wir waren (und sind), das Land erkunden zu können, ist es traurig und bitter, dass wir heute nur noch Ruinen sehen von Orten, in denen die Welt vor gar nicht so langer Zeit noch in Ordnung war und der Mensch im Einklang mit der Natur gelebt hatte.

Es war für uns ein großes Privileg, diese Tour machen zu können und Land betreten zu dürfen, das nicht öffentlich zugänglich und weitgehend noch unberührt von der Zivilisation ist. Hoffentlich wird das auch so bleiben ...

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